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Es wird oft gesagt: "In der Stadt ist ein Hund arm." Darunter versteht man, dass ein Stadthund sein Leben in einer Betonwüste quasi verbringt. Ich könnte diese Behauptung widerlegen, weil ich selbst eigentlich nur in Städten gelebt habe, wo fast immer kein "armer" Hund mit dabei war.

Die seltsame Sache kann man nennen die Gefühle, die man hat, nachdem der vierbeinige Begleiter nicht mehr bei mir war. Wenn man ihn eine Weile hat, denkt man meistens, dass es jetzt unmöglich ist, sich das Leben ohne Hund vorzustellen. Oder so ähnlich, wie habe ich nur früher ohne Hund gelebt? Aber nach dem Hunde von uns gehen, in der hundelosen Zeit, denkt man bestimmt in eine andere Richtung: wie habe ich es nur damals alles geschafft, der Hund war auch noch dabei. Damit möchte ich nur sagen, dass einen Hund zu erwerben oder zu verlieren heißt immer eine Änderung nicht nur der Hausordnung, sonder des gesamten Bewußtseins.

Wenn man sich für einen Familienhund entscheidet, soll man unbedingt wissen, dass es ein Kompagnon sein wird, und nicht nur ein stummer Beobachter von ihrem Leben. Sowohl ein Airedale Terrier als auch ein Collie sind immer bereit mit seinem Herrchen etwas zu unternehmen. Gleichzeitig liebt jeder Hund eine gut geplante Lebensweise, er hat eine sehr gute innere Uhr, die Sie für ihn richtig einstellen sollen.

Hauptsache Sie nehmen sich Zeit für Ihren Hund, und gleichzeitig für sich selbst. Schließlich wozu braucht man so einen Schützling, wenn keine Zeit da ist. Es ist egal, ob Sie am Land, in einer Stadtwohnung oder im eigenen Haus wohnen. Spazieren gehen werden sie sowieso nicht immer auf der gleichen Strecke. Glauben sie mir, es ist sonst zu fad. Vormittag in eine Richtung, am Abend in die andere. In Wien ist es mit einem Hund sehr sicher, wenn man leichte und übersichtliche Regeln beachtet. Hier kann man den Hund fast überall mitnehmen, und er freut sich auch darüber. Gerade in der Stadt einen Hund zu besitzen heißt es eine gute zusätzliche Kraftquelle zu haben.

Meine Hunde lieben es am Gürtel spazieren zu gehen, dort lesen sie ihre Briefe, die andere Vierbeiner hinterlassen. Aber auch mit dem Auto oder mit Öffis zu fahren ist für einen gut erzogenen Hund kein Problem. Z.B., in Wien gibt schon herrliche Plätze, wo man ihn auch ohne Leine laufen lässt, Hundezonen: im Prater, auf der Donauinsel, in Hietzing am Roten Berg, am Wiener Berg, teilweise die Wanderung entlang des Lainzer Tiergartens. Natürlich nicht jeden Tag, aber am Wochenende diese Zeit muss man sich nehmen. Bewegung ist für jeden Hund ein wichtiger Aspekt. Auch in der City sind meine Zwei meistens mit dabei, mittlerweile kennen sie sich mit Fleisch- und Wurstspezialitäten von Wien sehr gut aus. An einer Radatz-Filiale oder an ihren geliebten Treschnevsky Brötchen gehen sie nicht einfach so vorbei. Und fragen Sie sich noch: warum wälzten sich manche Hunde am Heldenplatz im Gras? Weil es einfach schön ist!


Olga Martschitsch


Österreichischer  Kynologenverband FCI - Federation Cynologique Internationale